RV: Laura, erzähl mal von deiner Segelkarriere?
LS: Angefangen hat alles mit meinem Opa: Der hatte meinem Cousin und mir zu Weihnachten einen Segelkurs geschenkt. Den haben wir dann im Sommer gemacht. Eine Freundin von mir meinte dann, ich sollte mal zum Potsdamer Yacht Club kommen. Das war 2000. Und seit dem bin ich da. Nach sechs Jahren Opti folgten weitere vier Jahre im 420er. Dann Abi, dann Reisen für ein Jahr und zurück in Berlin begann das Studium und damit auch meine einjährige Segelpause. Dann hats mich doch so sehr in den Fingern gejuckt, ich wollte aufs Wasser…
RV: Dann kennst du Jens vom PYC, wie aber kamst du ins HARTWIG Match Team?
LS: Jens hatte mich einfach mal angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, mal mit ihm zu segeln. Und wenn man einmal Match Race gesegelt ist, muss man das einfach immer wieder machen. Nervenkitzel pur. Es sind kurze und knackige Rennen und es passiert immer irgendwas, was du nicht erwartet hast. Man muss sich immer auf neue Situationen einstellen. Ich bin begeistert drüber, dass Match Race immer beliebter wird und auch viel Nachwuchs kommt
RV: Was lernst du von Jens?
LS: Ruhig zu bleiben in kritischen Situationen… Und Durchhalten, nicht hinschmeißend, egal wie es läuft. Er ist immer sehr motiviert und hat Lust aufs Matchen.
RV: Dein bestes Match-Race-Erlebnis?
LS: Ich glaube, mein bestes Match Race mit Jens war in Polen, in Stettin. Wir sind als Erste mit einem Penalty Richtung Ziel gefahren. Das Start-/Zielschiff war wegen dem nicht-haltenden Anker abgetrieben, weshalb niemand wusste, durch welche Seite man jetzt eigentlich segeln muss. Wir konnten den Gegner bis nach Buxtehude kontrollieren. Dann drehten wir ab, lösten unseren Penalty auf und gewannen den Lauf.
RV: Wollin nicht??, welches ist denn dein Lieblings-Segelrevier?
LS: Warnemünde ist schon schön aber eigentlich egal, Hauptsache, ich kann segeln.
RV: Dein Lieblingsboot?
LS: Ich bin immer noch ein großer Fan von Jollen aber Tom 28 ist ein schönes Boot und Elliot 6 gefällt mir auch.
RV: Du kommst vom 420er, also keine Einhandseglerin? Team muss sein?
LS: Ja, Team muss sein. Ich liebe es mit Leuten zusammen zu gewinnen aber auch zu verlieren.
RV: Deine Position an Bord?
LS: Gross, Taktik und je nach Boot Gennaker oder Spi.
RV: Entscheidest du selber, was du machen möchtest?
LS: An sich macht das Jens schon im Voraus, bevor wir fahren… Dem entsprechend lädt er dann die Crew-Mitglieder ein. Naja an sich hat jeder seine Position, die er auf Grund der Körpergröße bzw. Kraft schaffen kann. Und man guckt halt, wer was kann und dann stellt man sich so die Aufgaben zusammen.
RV: Wie feierst du und wie gehst du mit dem Verlieren um?
LS: Zum Feiern wird ne Runde gelacht und eingeschlagen. Beim Verlieren brauche ich meine 5 Min.: Kurz nichts sagen und dann einmal alles verfluchen (Wind, Boot, Co…), einmal Dampf ablassen und dann ist alles wieder gut.
RV: Denkst du, ihr profitiert als Team mehr, wenn’s schief läuft?
LS: Aus jeder Niederlage lernt man persönlich und als Team was. Weil wir immer nochmal das Rennen durchgehen und gucken, wo ist was schief gelaufen, woran hat es gelegen. Man darf sich nur nie davon runter ziehen lassen und muss sich immer klar machen, dass Spaß haben das wichtigste ist.
RV: Deine Ziele fürs Match Race in Krefeld vom Wochenende?
LS: Spaß, Spaß, Spaß und die Starts aggressiver zu fahren und mehr Siege nach Hause Segeln
Danke für das Gespräch, Laura, und viel Erfolg